Aktiv nutzen! Warum auch Gründer*innen für ihre Start-ups schon früh einen Beirat etablieren sollten - Teil 2

Aktiv nutzen.

Im ersten Teil unseres Beitrags zu Start-Ups und Beirat hat unser AAA-Advisor Thomas Meyer seine Gedanken zum Komplimentieren, Absichern und Unterstützen zusammengefasst. Heute ergänzen wir das Thema und sprechen in Teil 2 über Erfahrungen der AAA-Advisors, wie Start-ups einen solchen Beirat aktiv nutzen können und wie die Zusammenarbeit zwischen Gründer*innen und Beirat aussieht. Wir erklären Euch aus eigener Erfahrung, wie das spannungsfrei und nutzbringend funktioniert.

Das Wichtigste vorab: jeder Beirat muss von eurer Idee und eurem Team begeistert sein und bereit, für euch und eure Idee die Extrameile zu gehen! Deswegen ist es wichtig in den Seed-Runden auf Angel-Investoren mit Smart Money zu achten: Investoren, die nicht nur euch finanzieren wollen, sondern darüber hinaus bereit sind, Zeit, Erfahrungen und Netzwerke bei euch einzubringen. In diesem Kreis finden sich sofort natürliche Kandidaten für einen Beirat.

Warum aber einen Beirat einrichten, wenn die Angel ja schon emotional (und finanziell) mit euch verbunden sind? Dies hat zwei Vorteile: die in einem Advisory Board tätigen Angel werden sich noch regelmäßiger und pro-aktiver einbringen – sie haben eine Verantwortung gegenüber den Gründern und auch gegenüber den Mitinvestoren übernommen. Für euch hat es den Vorteil, dass ihr strukturiert und in gewisser Regelmäßigkeit wichtige Fragen diskutiert – und dadurch „automatisch“ regelmäßig und nicht nur auf Zuruf wichtige Anregungen und Kontakte bekommt. Aus unserer Erfahrung: aus Beirats-Meetings gehen wir meist mit einer „To Do-Liste“ nach Hause, wie wir den unterstützen Start-Ups konkret helfen können.

Warum auch über Mitglieder eines Advisory Boards nachdenken, die nicht bei euch investiert sind? Hier solltet ihr überlegen, wie ein Beirat zusammengesetzt sein könnte, um möglichst komplementär aufgestellt zu sein und euch in allen für euch, für eure Idee und eure Entwicklungsphase unterstützen zu können. Dazu solltet ihr gezielt Unterstützer ansprechen, die ein solches Advisory Board mit komplementären Profilen ergänzen können. Und eine Ausrichtung auf eure Ziele lässt sich für diese „externen“ Mitglieder einfach über Beteiligungen am Unternehmenserfolg sicherstellen.

Wie arbeitet ein Beirat mit einem Start-up am besten zusammen? Ja – es sollte eine formale Vereinbarung zur Zusammensetzung des Beirats, zur Einberufung des Beirats und zur Rolle des Beirats in einer kurzen Beiratsordnung geben. Und ja, es gibt bestimmte formale Themen, die in einem Beirat in einem formalen Meeting besprochen werden sollten, wie zum Beispiel eine Jahresplanung, die Liquiditäts- und Finanzierungsplanung.

Aber viel wichtiger erscheint es aus unserer Erfahrung den Beirat in (informellen) Workshops zu entscheidenden Themen auf eurer Agenda zu nutzen. Nur so könnt ihr euer Advisory Board auch als Sounding Board und Diskussionspartner nutzen. Das kann auch mal der einfache Anruf eines einzelnen Mitglieds des Beirats sein: „Hast du in den nächsten Tagen Zeit, mit uns über … zu diskutieren? Könntest du uns vielleicht einen Kontakt zu … herstellen?“. Aus unserer Erfahrung liegt in dieser aktiven Nutzung des Beirats, in ad-hoc Hilfestellungen und ad-hoc einberufenen „Video-Calls“ der größte Nutzen für die Gründer:innen und auch der meiste Spaß, die größte Befriedigung für uns bei unseren Tätigkeiten als Advisor oder Beirat.

Neugierig geworden? Gerne können wir unsere Erfahrungen weiter mit euch vertiefen.

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Quelle Titelbild: Startaê Team auf unsplash.com